Anna, die alte Zauberin

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„Anna“, sagte Köster zögerlich, während er ihr den Haftbefehl wegen Hexerei mit zitternden Händen vorhielt. Bevor Anna reagieren konnte, packten zwei Söldner sie brutal an den Oberarmen. „Schreist Du, gibt es was aufs Maul“, zischte der bulligere von ihnen. Sie banden ihr die Hände auf den Rücken und warfen sie unsanft auf den Wagen, wo sie auf etwas Weiches fiel, das schmerzhaft aufstöhnte. Die Rotenburger Hexen-Tetralogie geht weiter! Nach den Erfolgen von „Gretge“ und „Tibke von Bartelsdorf“ legt Jürgen Hoops von Scheeßel 2011 den dritten Roman vor, der die Hexenverfolgung im Amt Rotenburg literarisch aufarbeitet. „Anna, die alte Zauberin“ erzählt die Geschichte der Anna Hastede, die am 24. Juli 1665 wegen Zauberei verurteilt und lebendig verbrannt wurde. Ihr tragischer Tod war die letzte bekannte Hexenverbrennung im Amt Rotenburg. Hoops von Scheeßel schildert einfühlsam und packend das Leben und Leid der „alten Hastedsche“, rekonstruiert den Prozessverlauf anhand von Originalquellen und beleuchtet die historischen Zusammenhänge. Annas Geschichte reiht sich ein in die Schicksale zahlloser Menschen, die während der Inquisition einer grausamen Gerichtsbarkeit unterworfen waren, die auf Denunziation und Verleumdung basierte und zu grausamster Folter griff. Hoops von Scheeßel hat es sich zur Aufgabe gemacht, dass ihre Geschichten nicht vergessen werden.