Der Märchenfischer
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Daniel, der fast 14 Jahre alt ist, lebt im Löwengruben-Mief der 1960er Jahre auf dem Land, wo bei so manchem die Ahnengalerie lehmverschmierter Gummistiefel mindestens bis ins Mittelalter reicht. Wenn der Vater vom Krieg spricht, dann sind es keine Geschichten. Er spricht von seinem Kameraden Max Lennard, der immer irgendetwas zum Essen organisieren konnte und nach dem Krieg nach Amerika ausgewandert ist. Kurz vor der ersten Mondlandung kommt Max tatsächlich zu Besuch, „direkt aus Amerika in die Gartenzwergwelt unseres Vorgartens“. Endlich findet Daniel in Max einen väterlichen Freund, dessen Leben nicht Alltagstrott und Biederkeit ist, sondern tiefsinnige Gespräche, in denen Freiheit denkbar ist. Max erzählt vom Märchenfischer, dem Schöpfer, der in jedem Wasser wohnt und wird selbst zu einem solchen: Er fischt Daniel aus der Grube der Langeweile und gibt ihn den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. “Eine beeindruckende Prosa voller Sinnlichkeit, Atmosphäre und epischer Gelassenheit.“ Siegfried Lenz