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Die Welt ist ein Museum absichtsloser Katastrophen in der Blaurotation des Planeten

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AuszugWas ich in Georgien gesehen habe im geteilten Sarpi sah ich die grenze des zumutbaren. in Kobuleti sah ich die bibliothek der wahrheit und saß dabei auf der weltbank. in Kutaisi schaute ich in den brunnen meiner träume. in Ureki sah ich das mahnmal des verloren gegangen gedankens hier badeten wir im magnetischen sand. in Mestia sahen wir die 48 schornsteine des märchenlandes und ich gesundete an čača mit knoblauch. in Boržomi tranken wir von der quelle der nüchternheit und ich erntete zig flöhe auf dem rücken meines maultieres. wir überquerten den Mtkvari auf der hängebrücke der eintagsfliegen und in Poti sahen wir ein versteinertes spinnennetz das sich spannte über die wunden des bürgerkrieges. bei Davit Garedža sah ich die wüste meiner erinnerungen. und in Gori haben wir Stalin nicht gesehen denn wir waren nie in Gori dann in Zqaltubo sahen wir seine paläste aus vergangenem glanz. und seit Natakhtari weiß ich ein kampf unter hunden auf leben & tod ist nicht unähnlich dem kampf unter menschen. dort lehrte uns mit großer strenge die vierjährige Keso ihre sprache. in Kobi sahen wir beerdigt die gefallenen hoffnungen unseres landes und in Mccheta den ursprung dieses landes. in Batumi begegnete uns Medea sonnenfrau mit all ihren töchtern. in Stepancminda kochte Pekria das köstlichste mahl meines lebens und in ihrem garten habe ich den freudenbringer gesehen. in Kobuleti beobachtete ich den beginn der georgischen seefahrt während der mann im pantherfell aus einem tresor zu mir emporstieg um mir seine geschichten zu erzählen. bei der Džvarikirche sahen wir den wunschbaum leuchten und sich biegen unter der last bunter gebete und wir hörten dazu den polyphonen chor der nonnen von Cminda Sameba um diesen gesang diesen klang nie wieder zu vergessen. auch wenn wir dann doch als nichtorthodoxe der kirche verwiesen wurden. in Telavi gesundete ich an pfefferminztee mit granatapfelmus. in Kutaisi wurden wir mit trinkhörnen beschenkt und betranken uns würdig mit Sulikos wein. bei Ureki traf ich auf meine erste heilige kuh weitere folgten. in Gelati kaufte ich die reuegesänge des erbauers um dann in Tbilisi auf die himmelsleiter zu steigen. vom Cminda Sameba aus blickten wir hinauf glückstrunken zum Kazbeg und sahen einen adler zu Prometheus fliegen sich von seiner leber zu nähren. gleich uns die wir jahr für jahr dieses land aufsuchen hungrig das uns die leber ist welche die sinnesnahrung verspricht nach der wir süchtig wurden. wir sahen auch die fahnen des alltags in den hinterhöfen Tbilisis. wir lasen die härte des lebens in den gesichtern. und: wir haben uns gesehen. Tbilisi, Oktober 2o11

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ISBN
9783879563708
Nakladatelství
Kramer

Kategorie

Varianta knihy

2012

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