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Berthas Traum

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Erzählung Die dokumentarische Erzählung handelt von einer Frau, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in einer Heimsticker- und Taglöhnerfamilie im aufstrebenden Kurort Bad Ragaz aufwächst. Als Mädchen schon reicht sie im renommierten Nobelhotel Quellenhof für ein paar Batzen den Gästen elektrisch gewärmte Badetücher. Zwischen zwei Welten hin und her pendelnd, begegnet sie Luxus und Langeweile und träumt von einem besseren Leben. Dieser Traum verleiht ihr Flügel; sie lernt Sprachen und dient sich zur Gouvernante empor. Bis ein Mann auftaucht, Nachkomme einer verarmten Turiner Industriellenfamilie, der in Rom in leitender Stellung ebenfalls in einem Grand Hotel tätig ist. Er lotst sie in seine Stadt und heiratet sie. Alle Wünsche scheinen sich nun zu erfüllen. Nur der Kinderwunsch bleibt offen. An Kindesstatt ziehen Bertha und ihr Mann Luigi einen Neffen auf. Plötzlich stirbt Luigi Perin Mantello. Bertha sorgt allein für den Jungen. Später wird Giovanni (widerwillig) Priester und engagiert sich (als Don Guerriero, so sein Deckname) im Widerstand gegen den Faschismus. Nach dem Krieg wird Don Giovanni Dorfpfarrer in einem kleinen Nest in der Nähe von Perugia. Dort verliebt er sich in die Adoptivtochter seiner Nachbarn und Pächter der kirchlichen Landwirtschaft. Aus der anfänglich heimlich, später fast öffentlich gelebten Liebe wird eine Tochter geboren. Bertha erkrankt an Parkinson. Don Giovanni überredet seine Ziehmutter, ihre Wohnung in Rom zu verkaufen und ihm das Geld zur Verfügung zu stellen, damit er seiner kleinen Familie ein Dach über dem Kopf kaufen kann. Er verspricht ihr, sie bis zum Tod zu beherbergen und für sie zu sorgen. Berthas Leben ist für Frauen dieser Zeit exemplarisch. Obwohl von Haus aus nicht dazu vorbestimmt, eignet sie sich Selbstbewusstsein und Wissen an und wird beinahe emanzipiert. Doch das einstige Glück und der wahr gewordene Traum wandeln sich immer mehr zum Alptraum. Die Autorin Ursula Riederer, aufgewachsen in Zürich, seit 1977 in Graubünden, ist Journalistin, Film- und Buchautorin. Sie realisierte 1988 das filmische Porträt Rudolf Olgiati. Architek; publizierte die Monografie Rudolf Olgiati. Bauen mit den Sinnen, Chur 2004; sie ist Mitautorin verschiedener Sachbücher, u. a. der Architektenbiografie Alsleben, alias Sommerlad, Zürich 1997; der Künstlermonografie Lilly Keller. Das Leben. Das Werk. Bern 2010. 2006 wurde sie mit dem Bündner Literaturpreis ausgezeichnet. Sie lebt in Thusis.

Parametry

ISBN
9783856374433
Nakladatelství
Desertina

Kategorie

Varianta knihy

2013

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