Tropfen
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Ein Glockenton, die schweren Tropfen des Schneeregens – von einfachen, unauffälligen Dingen handeln Kurt Aeblis Gedichte, von auf Spaziergängen zufällig Vorgefundenem: ein laubgelber Gehweg, ein erfrorener Wasservogel, oder von Alltäglichem: die grellen Stimmen der Stadt, der liebevoll zärtliche Umgang der Zugreisenden mit ihrem Mobiltelefon. Doch Aebli sieht die Dinge in ungewohnter Weise neu. Seinem offenen, nichts Bestimmtes suchenden Blick zeigt sich im scheinbar Vertrauten das Unvertraute. Und im Entdecken des noch nie Gesehenen sieht auch der Betrachter sich neu. Ihren Dreh- und Angelpunkt haben diese Gedichte in der Vergänglichkeit von Welt und Existenz, dem Nichts, das sich zugleich als ungeahnte Fülle entpuppt, als Fülle des Augenblicks, 'für den alles sich lohnt', den aber letztlich doch 'kein Wort fasst'. Knapp in der Form, kein Wort zu viel und keins zu wenig, bringen diese Gedichte die Beobachtungen und Reflexionen präzise auf den Punkt – lakonisch, melancholisch und mit großer Leichtigkeit.