Die Schönschreiberin

Was nutzt einem ein Talent, nur eines, eine einzige Begabung? Wie damit leben, wie davon leben, in einer Welt, die Leistung fordert, Multitasking und Multitalent? Karin hat eine große Gabe: sie kann schreiben, einzigartig schön schreiben. Von Hand. Darüber hinaus kann sie allerdings nichts. Also schreibt sie. Unermüdlich, mit Hingabe. Und jeder ist von ihrer Handschrift begeistert, entzückt. Nach dem Tod der Eltern übernimmt Karin die bescheidene, biedere Familienfirma und verwandelt sie in ein dezent geführtes, aber skurriles Unternehmen. Dank ihrer Handschrift verdient sie gut, die Kunden sind zufrieden. Ungetrübte Erfolgsgefühle genießt sie jedoch nicht. Verschiedene Stimmen - äußere und verinnerlichte - stellen ihr Talent und ihr Tun infrage. Ihre Handschrift wird ihr zum Verhängnis.