Der goldene Handschuh

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Dieser phantastisch düstere, grell komische und unendlich traurige Roman ist der erste des Autors ohne autobiographische Züge. Dennoch bleibt es ein typisches Strunkbuch. Der schreckliche Held Fritz Honka, ein Frauenmörder aus der untersten Unterschicht, erlangte 1976 in einem spektakulären Prozess schaurige Berühmtheit. Honka, gezeichnet von einer grausamen Jugend voller Missbrauch und Gewalt, nahm seine Opfer aus der Hamburger Absturzkneipe „Zum Goldenen Handschuh“ mit. Der Roman taucht tief in die infernalische Nachtwelt von Kiez, Kneipe und Abbruchquartier ein, wo das mitleidlose Leben alles Menschliche raubt. Mit erzählerischem Furor, historischer Genauigkeit und ungeheurem Mitgefühl zeichnet der Autor das Bild einer Welt, in der nicht nur der Täter gerichtsnotorisch war, sondern auch alle seine unglücklichen Opfer. Immer wieder unternimmt die Erzählung Ausflüge in die oberen Etagen der Gesellschaft, zu Angehörigen einer hanseatischen Reederdynastie, wo Geld und Menschlichkeit nicht unbedingt Hand in Hand gehen. Am Ende treffen sich Arm und Reich in der Vierundzwanzigstundenkaschemme am Hamburger Berg, zwischen Alkohol, Sex, Elend und Verbrechen: Menschen, die bis zur letzten Stunde mit dem Wunsch nach Glück geschlagen sind. Jetzt im Kino, verfilmt von Fatih Akin.