Gift und Gegenwart
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Schonungslos, bildstark und klarsichtig widmet sich Marcus Herrmann in seinem Werk Themenkomplexen von der Liebe in all ihren zerstörerischen und seelenfressenden Formen bis zu denen höchster Erfüllung, die manchmal hinter vermeintlich nichtigen Dingen verborgen liegt. Mühelos zeigt er auf, an welchen krankhaften Erscheinungen die moderne Gegenwartsgesellschaft leidet. Die belächelte Angst vor dem Unbekannten kommt in seinen Gedichten ebenso zur Sprache wie religiöse Themen und Experimente mit Formen lyrischer Gestaltung. Der Blick des Autors variiert die Sicht auf die Wirklichkeit mit berauschenden Traumschilderungen, die die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen lassen. Neben den glücklichen Seiten des Lebens kommen auch philosophische und ästhetische Versatzstücke nicht zu kurz. In mehreren Gedichten gewährt der Autor Einblick in seine Persönlichkeit („Andere Liebe“), die hohes Identifikationspotenzial besitzen. Von komatöser Exstase, die das lyrische Ich in Selbstreflexionen durchlebt, springt der Autor scheinbar mühelos zu anrührenden Beschreibungen seiner Heimatstadt während einer Flutkatastrophe. Witz und Ironie spielen in vielen seiner gereimten und ungereimten Gedichte eine bedeutende Rolle. Auch an einer gehörigen Portion Selbstironie lässt es der Autor nicht mangeln („Früher viel getrunken, heute immer noch“).