Schulgeschichten
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„Heute hatte ich einen wundervollen Traum: ich gab Cicero einen Fünfer in Latein.“ (Simplicissimus, 1907) Was macht den Reiz von Schulgeschichten aus? Ist es das prickelnde Gefühl, erneut eine Situation durchzuspielen, die wir oft genug als Alpdruck erlebt haben: „aufgerufen“ zu sein, unser Können beweisen zu müssen - vor dreißig teilnehmend-skeptischen Augenpaaren und dem strengen Blick des Weltenrichters, der da Lehrer heißt? Oder die wiederkehrende bewundernde Erinnerung an Pädagogen, die uns einstmals die Welt bedeuteten und sie zu deuten wussten, deren prägende Kraft sich im Aufbau unserer Person nachhaltig niederschlug? Kurzweilig zu lesen erinnert sich der Autor seiner Zeit an der Kieler Gelehrten Schule - Erinnerungen an eine Schule wie viele damals, autoritäre Trutzburgen am Rand zum Aufbruch hin, zwischen Unterdrückung und Emanzipation, Barbarei und Humanismus - allgemein interessant und amüsant im Zeitcolorit der 68er Generation.