Blechteller für Flüchtlinge
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Für Flüchtlinge sind Blechteller gerade gut genug, weiß die achtjährige Heidi aus eigener Erfahrung, die kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geboren wurde und wenige Jahre später das harte Leben eines Flüchtlingskindes ertragen muss. In ihren Kindertagen, wohl behütet und umsorgt von ihrer Mutter und den liebenden Großmüttern, fühlt sie sich nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches, nachdem die Familie auseinandergerissen wurde, für ihre junge, unselbstständige Mutter verantwortlich und versucht, ihre beiden kleineren Geschwister mit zu erziehen. Seit der Flucht aus dem Sudetenland über Sachsen nach Bayern und später ins Badische sind Armut und Hunger ihre ständigen Begleiter. Hinzu kommen ungerechte Anfeindungen vieler Einheimischer, die in Flüchtlingen Eindringlinge in ihre ach so heile Welt sehen. Heidi wehrt sich gegen jede Diffamierung, sie sehnt sich danach, endlich irgendwo anzukommen, um wieder ein richtiges Zuhause zu haben. Mit ihrer kindlichen Vorstellungskraft, ihrem gradlinig logischen Denken und ihrem hintergründigen, teilweise schwarzen Humor überrascht Heidi nicht nur ihre Mutter, sondern auch die Menschen, denen sie begegnet.