Ferienmörder
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Günter Eichbergers Dramen führen uns in Traumszenerien und hermetische Welten. Ob nun Fischmensch, Nixe und Seepferdchen in ihrem Aquarium-Büro sinnentleerte Verwaltung und Überwachung simulieren oder zwei Paare unter der Last jährlichen Erholungszwangs sich durch den Urlaub quälen, stets zielen Eichbergers Stücke auf Absurditäten der Jetztzeit: Multiple Schauplätze, wie ein Krankenhaus, das zugleich Freuden- und Zuchthaus ist, bringen die Identität der Figuren ins Wanken. Alle täuschen vor, jemand anderer zu sein oder verschanzen sich hinter fiktiven Lebensentwürfen, manche haben immerhin ein Bewusstsein davon, Rollen in einem Theaterstück zu sein. Doch was bedeutet schon „wirklich“ in Günter Eichbergers erkenntnistheoretischen Verwirrspielen? Meisterhaft zieht der Dramatiker sämtliche Register theatraler De-/Maskierung. Im punktgenauen Aneinandervorbeireden bringen Günter Eichbergers Tragikomödien den Sprechmodus einer Gesellschaft auf die Bühne, deren Zusammenhang in Auflösung begriffen ist. Glanzstücke geschliffener Sprachsatire.