Harte Arbeit - derbe Sprüche
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Wenn wir nun ein Buch mit bergmännischen Geschichten vorlegen, so ist durch das vorher Gesagte klarer geworden, was der Herausgeber damit beabsichtigt. Ja, vielleicht wird hier und da einigen Bergleuten ein kleines Denkmal gesetzt und gelegentlich wird sich jemand wiedererkennen. Wichtiger ist es, dass der Leser mitgenommen wird, auf eine Grubenfahrt bis an die Ortsbrust. Er soll mit uns eindringen in die arbeiterliche Welt der Kumpels, der Steiger, Hauer, Förderleute und Grubenhandwerker. Da geht es derb zu, denn Diplomatie ist die Stärke der Kumpel nicht. Viele dieser Erzählungen haben das Zeug zu modernen Sagen. Die alten Sagen sind sicher auch nicht viel anders entstanden. Wir finden darin die Befindlichkeit eines ganzen Landstriches; des Harzgebirges, dessen Bewohner viele Erfindungen für Bergbau, Metallurgie, Geologie und Mineralogie beigesteuert haben. Dabei haben die Harzer im beständigen Austausch mit anderen Regionen gestanden, beispielhaft dem Siegerland oder dem Erzgebirge. Auch nach Übersee zog es den Harzer Bergmann, sei es aus Entdeckerlust oder purer Not. Amerika und Australien waren bevorzugte Auswanderungsziele. Sicher werden sie auch dort Proben des köstlichen Harzer Humors zum Besten gegeben haben. Das Buch behandelt die Bergbausparten ziemlich gleich; wir finden den Erzbergbau gleichberechtigt neben dem Bergbau auf Salze, dem Festgesteinsabbau und sogar der Aufsicht über alledem - dem Bergamt. Lediglich der Kohlebergbau fehlt, er konnte im Harz zu keiner Zeit einen bedeutenden Platz einnehmen. Die Geschichten sind allesamt wahr, sie haben sich zu unterschiedlichen Zeiten so zugetragen. Die Erzähler waren „an der Basis“, haben im Laufe ihres Arbeitslebens im Bergbau es selbst erlebt oder waren zumindest dicht dran. So ist ein Kaleidoskop von Storys entstanden, sortiert nach Erlebnissen „auf dem Schacht“ oder „ auf den Wegen zur Arbeit“ und bei fröhlicher Geselligkeit. Ach ja und dann auch die Spitznamen, die bergen natürlich unendlich viele Deutungsmöglichkeiten in sich.