Gräser im Wind
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Hier blütenweiß, dort makellos, hier scheu, dort voller Grimm, und hier viel Ärger, dort aber der größte. Mit sanfter Ironie nutzt Christian Steinbacher zwei unterschiedliche Übersetzungen von Claude Simons Roman »Das Gras« als Ausgangspunkt seines Textes – und spielt dabei virtuos mit den gefundenen Begriffen. Als »Abgleich« untertitelt der Autor seine neue Prosa. Er nimmt die Differenzen der beiden Versionen in den Blick und entwickelt sie in verschiedene Richtungen weiter. Reflexionen der Unterschiede und ihrer Fokussierungen finden sich ebenso wie ein – Simons Text hinter sich lassendes – Entwerfen von Bildern und Erzählkernen, und manch wortwörtlich nehmende Narretei. Ergänzt wird die zentrale Serie des Abgleichs von sogenannten Unortsbeschreibungen, die etwa an Details aus Persien oder H. C. Artmanns nördlicher Linie andocken. Es fließen Anklänge an die Sprachführung eines Simon oder Roussel und Bezugnamen auf Fluxus-Autoren ein. »Fixierst du die Brauen, geht es ums Zusammenziehen, fixierst du die Stirn, geht’s ums Runzeln.«