Schön hier!
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Westfalen. Oft unterschätzt und scheinbar für viele immer noch ein Landstrich, der mit der Patina einer ehemaligen preußischen Provinz überzogen ist. Gibt es hier mehr als Möpkenbrot und Pumpernickel? Mehr als Pfefferpotthast und edlen Weizenkorn? Mehr als Schützenfest und Langeweile? Und – gibt es hier Literatur? Und wie! möchte man gleich rufen. Links und rechts der Bestsellerlisten blüht eine rege Literaturlandschaft in Westfalen, die es zu entdecken gilt. Um bei den vielen schönen Orten nicht gleich ins Genre Reiseführer abzurutschen, stellten wir den in dieser Auswahl vorgestellten Schreibenden gleich eine sehr persönliche, fast schon intime Frage, nämlich die nach ihrem Lieblingsort. Mit Spannung haben wir auf die ersten Einsendungen gewartet ... Was dann kam, war überraschend und manchmal auch höchst amüsant zugleich. Gibt es ihn denn wirklich, diesen Ort in Westfalen, der sich so von allen anderen unterscheidet, dass man ihn zu seinem absoluten Lieblingsplatz erklärt? mögen sich viele der AutorInnen gefragt haben, als wir sie baten, genau diese Art Ort in einer Geschichte oder einem Gedicht zu verewigen. Sie alle konnten letztlich einen Ort benennen – manche sogar zwei oder drei – spontan oder nach längerem Nachdenken. Natürlich handelt es sich um Momentaufnahmen; des Ein oder Anderen Lieblingsplatz mag nächstes Jahr, nächsten Monat, nächste Woche bereits wieder ein anderer sein. Über die Vielfalt der gewählten Schauplätze und Betrachtungsweisen konnten wir nur staunen. Da sitzt einer am Kanal und freut sich des Lebens. Ein anderer Lieblingsplatz erstreckt sich über eine Länge von 10 Kilometern, während für eine Schreibende der räumlich umgrenzte Innenraum eines Wohnwagens zum Herzensort wird. Da kann das eigene Bett, der eigene Garten, kann aber auch das Atelier einer befreundeten Künstlerin zum Herzensort werden. Alle Einsendungen zeigen die Vielfalt von sehr persönlichen Orten, an denen manchmal auch das Schreiben gedeiht. So persönlich sind diese Orte, dass sich mancher Autor vielleicht fragte, ob er ihn überhaupt verraten solle – aus Furcht, das vor allen anderen geliebte Fleckchen könne in Zukunft auch von Fremden in Beschlag genommen werden, die durch die Lektüre dieses Buches erst darauf aufmerksam geworden sind.