Vätersprache Mütterland
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»zeitabwärts strauchelndder kindheit entgegenfliegen daten und faktengerüche bilder und träumemenschen und tatenvorbei«In seinen »verdichtungen« »vätersprache mütterland« reflektiert der Düsseldorfer Autor Gerd Meyer-Anaya die Tiefen menschlicher Schicksale. Kraftvoll und pointiert erinnert er sich an Kindheit und Liebe und erspürt den Hauch der Vergänglichkeit – mal selbstironisch, mal romantisch, aber immer bewegend. Ihm gelingt es, den Duft von Großmutters Suppen in der Nase des Lesers zu neuem Leben zu erwecken. Die Früchte der Kindheit schmecken nach süßen Brombeeren. Nachts jedoch brechen verkrustete Wunden der Seele wieder auf und rauben den Schlaf. In den biografischen Prosagedichten finden Trauer, Zorn und die Ängste des Lebens ebenso Platz wie die Konfrontation mit dem eigenen Ableben und der Zeit nach dem Tod. Vor menschlichen Abgründen schreckt der Autor dabei nicht zurück, sondern zeigt ein tiefgreifendes Verständnis, auch für die sogenannten »Gescheiterten« der Gesellschaft. Ein berührender Gedichtband, den diejenigen Leser zur Hand nehmen sollten, die bereit sind, einen Blick unter die Oberfläche zu wagen und sowohl die positive Kraft einer großen, aufrichtigen Liebe als auch die schmerzhaften Wurzeln der Verzweiflung mitzufühlen. Das Werk ist ein Plädoyer für eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst, dem und den anderen.