Siebenundzwanzig Gespräche über den merkwürdigen Tod des Gouverneurs der Provinz Quinghe
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Gouverneur Wantong Ouyang ist verstorben. Seine Ehefrau beauftragt eine Biographie. Wantong war ein Bauernsohn. Seine Leidenschaft galt der Suona, dem volkstümlichen chinesischen Blasinstrument. Das Musikstück »Hundert Vögel erweisen dem Phönix die Ehre« wurde zu seinem lebenslangen Begleiter. Doch ein Leben als Musiker entsprach nicht den hochgesteckten Erwartungen des Großvaters in den Jungen. Wantong sollte ein hoher Beamter werden. Dem musste sich alles unterordnen. Selbst die Wahl der Ehepartnerin erfolgte nach Nützlichkeitsaspekten. Ouyang vergaß bei seinem Aufstieg nicht seine Herkunft. Das Schicksal der »kleinen Menschen« blieb ihm wichtig. Aber immer wieder forderten Verwandte, Freunde oder Wegbegleiter auch Gegenleistungen ein. Er musste erkennen, wie schmal der Grat zwischen Zusammenarbeit und Korrumpierbarkeit ist und wünschte sich oft das »einfache Leben« eines Suona-Spielers. In siebenundzwanzig Gesprächen mit Freunden, Verwandten, Wegbegleitern aber auch politischen Gegnern entsteht wie in einem Puzzle ein Gesamtbild, nicht nur Wantong Ouyangs, sondern auch der chinesischen Gesellschaft. Die einzelnen Teile passen nicht immer zusammen, es bleibt dem Leser vorbehalten, zu entscheiden, welche »Wahrheiten« und Weltsichten er bestehen lassen möchte.