Die Freiheit des Vogels im Käfig zu singen
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Um die Macht des politischen Liedes wusste bereits J. W. Goethe. Heinz Rudolf Unger setzt diese Tradition fort und nimmt sich die Freiheit, politisch zu dichten. Aus Anlass seines 80. Geburtstags erscheint diese Sammlung politischer Gedichte aus vier Jahrzehnten. Was ändert man mit einem Lied? Diese rhetorische Frage nach der Wirksamkeit politischer Literatur stellt Heinz Rudolf Unger in seinem Vorwort. Zweiflern rät er, die Gegenfrage zu beantworten, nämlich warum in so vielen Ländern Schriftsteller und Journalisten im Kerker landen und warum Diktatoren nichts so sehr fürchten wie das freie Wort? Der zutiefst politische Literat ist davon überzeugt, dass es so etwas wie unpolitische Kunst gar nicht geben kann, sondern dass seichte, inhaltsarme Unterhaltung ein wirksames Instrument des »Unten-haltens« ist. Er, der allergisch auf soziale Ungerechtigkeit reagiert, weiß, dass wir ständig manipuliert werden. Deshalb packt er ganze Bücher in wenige Zeilen, komprimiert historische Epochen in einem Lied, versucht Konflikte auf den Punkt zu bringen, erzählt in seinen Texten von Kampf und Widerstand. Denn so mancher Streik war nicht erfolgreich, aber das Lied darüber wird 40 Jahre später immer noch gehört.