Wir stehen unter Schöpfung
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Fieberhaft sucht Berger nach seinem Sohn Dieter, der nach der Massenpanik in einem Turm als vermisst gilt. Nachrichtenerprobte denken jetzt an den islamistischen Terror, gar an 9/11. Doch bei Christine Pitzke geht die Geschichte anders: Dieter, Student der Chemie und Marathonläufer, nutzt die Gunst der Stunde und fährt mit der um zehn Jahre älteren Mensa-Bedienung Hilda an die Nordsee, in ein Stelzenhaus des Meeres-Instituts. Sie erforschen dort den Grund, auch den eigenen. Dann begibt sich Dieter nach Kalifornien, auf die Spuren seines Urgroßvaters, der im April 1945 durch Zufall eine Exekution verhinderte ... Die Dichterin Christine Pitzke hat ein Land voller Poesie geschaffen, es bevölkern Figuren wie der Junge, den sie Schwebebalken nannten, Kurt, der Tee in sich hat, oder Frau Lucy, auf deren tausendfederndem Sofa die großen und die kleinen Dinge verhandelt werden. An einer Stelle sagt seine Exfrau zu Berger „du bist ein Narr, und Berger war erleichtert, denn genau das wollte er hören“. Pitzkes fünftes Buch ist eine Verbeugung vor den Menschen, den unangepassten, die sich herausnehmen, nicht unter Strom, sondern – ja – unter Schöpfung zu stehen.