DER MANN MIT DEM PRUNKSARG
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Noch heute erzählt man sich die Geschichte, in der ein Mann durch seine bloße Existenz einen ganzen Ort auf die Beine und in schreckhafte Verwirrung brachte, wenngleich verschiedene Versionen mehr oder minder glaubhaft die Runde machen, was den Ausgang der Geschehnisse betrifft. Die Augenzeugen jener Vorfälle sind im Verlauf der vielen vergangenen Jahre rarer geworden, die mündlichen Überlieferungen werden zudem stets phantasiereicher, so dass es an der Zeit erscheint, die Angelegenheit, die einstmals eines realen Kerns nicht entbehrte, nach den vielleicht nicht wahr-scheinlichsten, aber zumindest in ihrer Detailtreue am häufigsten wiedergegebenen Form festzuhalten und der interessierten Nachwelt so darzustellen, dass sie sich selbst einen Vers darauf machen kann. Sollte, womit zu rechnen ist, dem einen oder anderen Zweifel an der Wahrhaftigkeit des Geschilderten erstehen, so sei ihm versichert, dass dem Chronisten selbst derartige Regungen während der Wahrnehmung der Berichte nicht fremd blieben, jedoch stand er nicht an, ein wertendes Urteil zu fällen und sah seine einzige Aufgabe darin, das Gehörte getreulich zu Papier zu bringen; vor allem deshalb, weil allzu viele Geschichten mit denen verloren gehen, in denen sie gespeichert waren. (Der Mann mit dem Prunksarg). In der zweiten Erzählung (Der Junge) wird von einem Mann und seinem Sohn berichtet, die mit dem Verlust der Frau und Mutter nicht zurechtkommen. Jeder quält sich für sich allein, die Einsamkeit des Jungen ist grenzen- und hilflos und mündet in eine die Fantasie bestimmende Angst.