Der Löwe. Die Liebe. Der Tod.
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Am Abend vor der Jagd schreibt der Großwildjäger Martin Hoback einen Brief an seine Patentochter in Singapore, um ihr zu erklären, warum er wieder nach Afrika zurückgekehrt ist, statt mit ihr und ihrer Familie in dem Haus zu leben, das er für sie gebaut hat. Nach zwanzig Jahren will er ihr endlich erzählen, warum sie als kleines Mädchen seine Patentochter wurde. Wie es dazu kam, dass er Großwildjäger wurde und welche Rolle dabei das tragische Schicksal der Schwester ihrer Großmutter gespielt hat, die einzige Liebe seines Lebens. Erschüttert von einer Begegnung mit der Macht der Natur, hatte er sich vor sechs Jahren geschworen, niemals wieder auf die Jagd zu gehen und in seiner Heimatstadt London in Ruhe das Alter zu erwarten. Bis er die Nachricht erhielt, dass der riesige Löwe, den er bewunderte und jahrlang vergeblich gejagt hatte, wieder in seinem ererbten Jagdrevier aufgetaucht sei. Bald wird er 70 Jahre alt. Der Löwe, denkt er, muss im Verhältnis zu einem Menschenleben etwa mein Alter haben. Mit der Jagd beginnt eine Auseinandersetzung mit seinem Leben. Mit Alter und Tod, denen auch sein Löwe unterworfen ist. Für ihn ist er kein wesensfremdes Tier, sondern ein Geschöpf wie er selbst. Indem er bei der Jagd die Hindernisse des Landes, die Härten von Klima und Wetter auf sich nimmt, dringt er in eine elementare Erfahrungswelt vor, in der er sich mit dem Löwen verwandt und eins fühlen kann. Dass er dabei selbst getötet werden könnte, gibt ihm das Gefühl einer schicksalhaften Verbundenheit. Wenn der Löwe mich tötete, wäre es nur sein gutes Recht.