Hier habt ihr mich
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‚Det er i poesien, det sner‘: in der Lyrik schneit es. So schrieb es Jes Stein Pedersen, Kulturredakteur der dänischen Zeitung Politiken, als diese für ihren renommierten Literaturpreis im Jahr 2016 ausschließlich Dichter nominierte – Die Lyrik ist das literarische Genre, das derzeit die größte Aufmerksamkeit verdient hat. Denn, sagt Pedersen, schon seit einigen Jahren schneie es „hervorragende neue dänische Gedichtbände, die souverän mit der Sprache arbeiten und jede Form von Gewohnheitsdenken herausfordern“. Gleichzeitig erreicht diese neue Lyrik auch ein größeres Publikum. Das Internet ist eine wichtige Bühne für junge Lyriker geworden, überhaupt nimmt das Performative einen immer größeren Stellenwert ein und erhöht die Popularität des Genres. 2016 gab es auch beim größten internationalen Literaturfestival Dänemarks, Louisiana Literature, erstmals einen gut besuchten „Lyrikmarathon“, bei dem die Zuschauer bis spät in die Nacht erleben konnten, wie lebendig und stark sich die dänische Lyrik derzeit präsentiert. Die Gedichte erreichen nach wie vor auch die klassischen Leser jenseits der Bühnen. So passiert es sogar, dass Gedichtbände, die einen besonderen Nerv treffen, zu Bestsellern werden. Die Lyrik, oft reflexhaft als exklusiv und unzugänglich verrufen, gewinnt an Selbstbewusstsein. Ohne sich anzubiedern, erobert sie neue Räume – und neue Leser, schreiben Ursel Allenstein und Marlene Hastenplug, die beiden Herausgeberinnen über die dänische Lyrikszene. Die Anthologie Hier habt ihr mich stellt zehn (junge) dänische Dichter*innen in einer zweisprachigen Auswahl vor.