Der Weg eines Unbekannten
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Ein junger Ukrainer gerät 1941, fern von seinem Heimatdorf, nach Sowjetrussland, wie in eine Falle. Er weiß, dass die Deutschen nahe sind, und er hat keine Lust, sein Leben für ein Regime, das seine ganze Familie liquidiert hat, aufs Spiel zu setzen. Er überzeugt sich bald, dass beide Seiten gleichermaßen brutal sind. Aber was kann er tun, in einem eisig kalten, fremden Land, ohne Speise, ohne Freunde, schutzlos? Die einsame Wanderung dieses Deserteurs ist sowohl real als auch symbolisch zu verstehen. Bescheiden als ein ukrainisches Meisterwerk bezeichnet, verdient es, einen herausragenden Platz in der Weltliteratur einzunehmen. Igor Kaczurowskyj wurde 1918 in der Ukraine geboren, bevor sie durch die russischen Machthaber zu einer sog. »Sowjetrepublik« gemacht wurde. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte er zum Teil in der Slowakei und später in Österreich, von wo er nach Argentinien emigrierte und die argentinische Staatsangehörigkeit annahm. Dort verfasste er seine Prosawerke (Der Weg eines Unbekannten, Das Haus bei der Schlucht), einige Kurzgeschichten und zahlreiche Gedichte. Sein Werk ist überaus vielschichtig: Gedichtübersetzungen (Ein Pfad durchs Unermessliche, 100 deutsche Gedichte 750–1950, deutsch-ukrainisch); ebenfalls zweisprachig ist Francesco Petrarca, posie scelte; literarische Abhandlungen (Aufbau und Gattungslehre, Bd.1: Geschichte der europäischen mittelalterlichen Literatur); Dichtungen für Kinder: Der Herr von Kotsky (die Geschichte eines Katers), nachgedichtet von Wilhelm Steinbüchler; Im Reich der Wildschweine. Seine reifen Jahre verbrachte er in München als Programmgestalter für Literatur und Kunst bei Radio Liberty und ordentlicher Professor für vergleichende Literatur an der Freien Ukrainischen Universität. Er starb im Juli 2013 und wurde in der Ukraine beigesetzt.