Das Mannequin will angezogen werden
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Durch Dichtung lässt sich auch mit dem Unbegreiflichen der Wirklichkeit spielen und leben, damit es nicht zum Ungeheuerlichen wird: „Wir werden mit / Heuschrecken davonkommen, auffliegen / wie die Hände von Kleinkindern / bei der ersten Berührung durch Gras“, schreibt der Dichter Harald Albrecht in einem der ersten Gedichte dieses Lyrikzyklus‘, und beschreibt dadurch bereits die beständige Einheit aller widerstreitenden und scheinbar voneinander getrennten Elemente unserer Kultur und vielleicht auch seiner Emotionen... Technische Termini beispielsweise, als Bruchstücke eines unserer vielen Sprachbereiche, können deswegen ebenso zu Elementen einer Poetologie werden wie Begriffe für Empfindungen wiederum im Gegenständlichen verschwinden können. In „Niemands Lied“ fließt die Geometrie der Architektur in Natur zurück wie der Verliebte das Ersehnte oder der Ausdruck seinen eigenen Eindruck berührt und darin sich auflöst: Der ungläubige Passant steht auf Tangenten. So wie ich hier, auf der Kaimauer, des Gudalquivir. Holla! Die Erde ist rund! Daher: dein Name aus dem Morgenland, und deine Mündung am Ohr des Kangaheela, der große Teich dazwischen, die großen Ausfahrten, Tangenten, die Welle für Welle, Tropfen für Tropfen, Punkt für Punkt das Terrain abtasten, wie die Verliebten es tun, die Augen geschlossen, um zu sehen. Wo Indien liegt. Im Osten. Im Westen. Im Inneren uns’rer konkaven Wirklichkeit. Im konvexen Ausdruck dieser Erfahrung. In der asymptotischen Annäherung an Erinnerung, hier, auf der Kaimauer, am Gudalquivir. Aus dem Vorwort von Giorgis Fotopoulos