Herbstgeflüster oder Zur Selbstverständigung in widerständiger Welt
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In Peter Schwanz’ Gedichten ist die dominante Jahreszeit der Herbst mit seinen Winden, seinen fallenden Blättern, seinem Künden von Vergehen und kommender Kälte. Aber ebenso ist es der Herbst mit seinem Farbenspiel, mit der Erinnerung an die Fülle des Sommers, mit dem Nachklingen der Wärme in der Luft und auf der Haut. Und im Herbst des Lebens scheint sich größtenteils auch der lyrische Erzähler zu bewegen, mit all seinen Erinnerungen, seiner Melancholie und seinen existentiellen Fragen nach dem Menschsein, nach seiner Verortung in der Welt. Welche Möglichkeiten hat mir das Leben geboten, welche bietet es mir noch? Waren Entscheidungen, eingeschlagene Wege die richtigen oder hätte es bessere gegeben? Woran überhaupt macht sich ein gutes, ein erfülltes Leben fest? Peter Schwanz maßt sich nicht an, auf all diese Fragen allgemeingültige Antworten zu geben. Jedoch machen seine Gedichte Mut, sich auf die Innenschau zu begeben, aber eben nicht, um in ihr zu verharren. So werden gemachte Erfahrungen, aber auch Ängste, Zögerlichkeiten und Zweifel nicht als Stagnation und unüberwindbares Hindernis empfunden, sondern als Möglichkeit der Neuorientierung, des optimistischen Blicks nach vorn, der Grenzüberschreitung: hin zu einem zwar weder erfaß- noch faßbaren, dennoch oder gerade darin aber nur um so gewisseren letzten tragenden Grund. Auch sprachlich spiegelt sich diese Sicht wider: Zwar ist die eher strenge Form des Sonetts oder zumindest ein stringentes Reimschema in den Gedichten vorherrschend; diese formalen »Grenzen« werden jedoch durch die steten Enjambements und die bildhafte, teilweise verrätselte Sprache wieder gebrochen und überwunden, so daß sich oft ein regelrechter Klangteppich ergibt.