Neunzehn Stunden bis zum Paradies
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Harri, ein kürzlich gekündigter Konzernmanager aus Wien, versucht seinen Frust mittels einer Reise in ein ihm unbekanntes Land abzubauen. Reisebüros preisen den Senegal als „Paradies auf Erden“ – eine Werbung, die Harri überzeugt. Er bucht über eine Internetplattform und erlebt bald, dass Webauftritt und dahinterstehendes Service sehr voneinander abweichen können. Er hat erfahren, dass für Reisen in den Senegal ein Visum benötigt wird und möchte mit der Internetfirma abklären, wie er das Visum erhalten wird. Nachdem er von mehreren Mitarbeitern eines Callcenters bloß vorgefertigte Aussagen, aber keine Antworten erhalten hat, beschließt er, das Visumerfordernis zu ignorieren. Der Flug von Wien via Portugal nach Dakar gestaltet sich ausgesprochen abwechslungsreich. Das liegt nicht nur an dem bunten Passagiermix aus Europäern und Afrikanern, sondern zu gutem Teil auch an einem turbulenten Polizeieinsatz, bei dem in Lissabon ein Drogendealer aus dem Flugzeug geholt wird. Die Reise von Harri wird ab dem Zeitpunkt anders als erwartet; spätestens nachdem er Omar kennenlernt, dessen Schwester versklavt ist. Gerhard Blaboll hat hier ein Meisterwerk geschaffen: Am Anfang erlebt man den unbedarften heiteren Stil, gegen Ende die Ernüchterung. Man kann den Wind auf seiner Haut, den Sand zwischen seinen Zehen spüren und die Tränen von der Wange wischen.