Der Streletz-Schuber
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Zum 70sten Geburtstag von Werner Streletz ist dieser „Streletz-Schuber“ erscheinen, der drei Erzählungen enthält, in denen Werner Streletz ihm wichtige „Gefährten“ (fiktiv) begegnet: Georg Trakl, Robert Desnos und Edgar Allan Poe. Ein ferner Dichter als Zeitgenosse: Werner Streletz begegnet Georg Trakl (1887–1914) in einer ungefähren Gegenwart, zeichnet den Frühvollendeten als Vorläufer von Pop-Ikonen wie Janis Joplin oder Jimi Hendrix und als überzeitliche Projektionsfläche der tragischen Künstlerexistenz. Keiner kommt hier lebend raus. Musikalisch begleitet wird das dialogische Porträt eines lyrischen Grenzgängers mit Werken von Komponisten der frühen Moderne wie Gustav Mahler und Arnold Schönberg. „Gewaltig endet so das Jahr – Meine Tage mit Georg Trakl“: literarisch-musikalische Huldigung an ein Leben zwischen Euphorie und Absturz. „Von allen Dichtern, die ich kannte, war Robert Desnos der freieste, ein Poet, der sprechen konnte, wie wenige Dichter zu schreiben vermögen“ (Paul Eluard). – Werner Streletz erzählt das abenteuerliche und tragische Schicksal des französischen Dichters Robert Desnos aus seiner ganz persönlichen Perspektive – sieht in ihm keine ferne Gestalt der Literaturgeschichte, sondern einen Gefährten, der mit ihm Musik hört, Verse rezitiert, seinen Alltag teilt. Die Zeiten verschieben sich, überblenden einander. Mit Edgar Allan Poe im Vorortkino. Werner Streletz treibt ein vertrackt-hintersinniges Spiel mit dem Meister des Halbdunkels. Er sieht in Edgar Allan Poe (1809–1849) keine ferne Gestalt der Literaturgeschichte, sondern hält es für möglich, dass sich der Erzähler und Poe — zeitenübergreifend — in einer ungefähren Gegenwart begegnen. Poe auf der Höhe seines Könnens, schillernd, kaum greifbar — bis zum rätselhaften Tod. Ein Rabe ist auf sein T-Shirt gedruckt.