Eine Frage der Libelle
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Mit spielerischer Intensität und nüchterner Aufmerksamkeit verbindet René Sommer Inhalte und Gedanken, Banales und Alltagsrätsel mit Poesie. Das lyrische Geflecht, die Bezüglichkeiten, die geheimnisvollen Chiffren, wo Lebensbereiche einander berühren, werden vornehmlich an kleinen Hinweisen, Winken und Anzeichen offenbar, verführen zu lebhaften Perspektiven und ungewöhnlichen Sichtweisen. Unverkennbares und Eigenwilliges laden, gleich der Beweglichkeit und Leichtigkeit der Libelle, zum unbeschwerten Träumen ein, initiieren Unvorhergesehenes. Wer den Sehkreis öffnet, entdeckt nicht nur Vertrautes, sondern auch so manch Unpassendes und Unangepasstes in surrealen Bildwelten, die inspirieren und beflügeln. Darin gibt es keinen Stillstand, nur die stille Resonanz des Hinschauens und Hinlauschens, denn alle Lebewesen, alle Menschen, alle Dinge sind einzigartig in einem sich ständig ändernden Ganzen, und man erkennt sie erst, wenn sie quer durch die Zeit, unerwartet und couragiert in der Wechselwirkung ihrer ungeteilten Vielfalt aufeinander treffen.