Leben, wie es sich gehört
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„In der DDR-Mangelwirtschaft war alles möglich. Das Normale wurde zum Besonderen erklärt und die, welche das Besondere nutzen durften, fühlten sich privilegiert, ohne immer zu merken, dass sie ihr Streben nach diesem Privileg gegenüber den DDR-Mächtigen disziplinierte.“ Wie hat die DDR funktioniert? Weshalb haben die Menschen mitgemacht? Warum heißt es heute: „In der DDR war nicht alles schlecht und heute ist auch nicht alles gut“? Wie können 40 Jahre Diktatur so verharmlost, die DDR zu einem doch eigentlich netten Land verklärt und dieser Unrechtsstaat in die Nähe unserer freiheitlichen und rechtsstaatlichen Demokratie gerückt werden? Wolfgang Müller hatte das fremdbestimmte Leben in der DDR nicht mehr ausgehalten. Seine Entscheidung, die DDR verlassen zu müssen, lässt sich anhand seiner autobiografischen Erläuterungen lebendig nachvollziehen. Demokratie und Freiheit sind ihm wichtig, waren ihm Ansporn und Ziel. Um so stärker registriert er, dass heute unsere Demokratie für viele zu selbstverständlich ist, sie sehen sie nicht als etwas Besonderes, Schützenswertes. Das Leben in einer Demokratie wird in Frage gestellt, von Teilen der Bevölkerung als untauglich angesehen. Wolfgang Müller wirft ein Licht ins Dunkel des Vergessens.