Spätaufklärung und Protestantismus
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Sachsen ist das Mutterland der Reformation. Im 18. Jahrhundert wurde das Kurfürstentum und nachmalige Königreich Sachsen zu einer Hochburg der „frommen Aufklärung“. Fortan entwickelten sich akademische Theologie und kirchliches Leben im Spannungsfeld von Luthertum und Aufklärung. Ein herausragender Repäsentant jener Bewegung war der Leipziger Theologieprofessor und Superintendent Heinrich Gottlieb Tzschirner. Von einem Teil der Zeitgenossen als „neuer Luther“ gefeiert, von anderen als „Rationalist“ befehdet, zählte er im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts zu den bekanntesten Theologen, Kirchenmännern und Schriftstellern in Deutschland. Warum Tzschirner als religiöser Führer eines zeitgemäß erneuerten Protestantismus galt und warum er nach seinem frühen Tod in Vergessenheit geriet, versuchen die Studien zu seinem Leben und Werk auf breiter archivalischer Grundlage zu klären. Die Arbeit wurde im Sommersemester 1997 von der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig als Dissertation angenommen.