Vollkommenheit und Vollendung
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Das Thema von Verlust, Wiedergewinnung und Vollendung der menschlichen Vollkommenheit zieht sich wie ein roter Faden durch alle Schriften des Methodius von Olympus. Katharina Bracht stellt die Anthropologie des Methodius dar, indem sie diesen roten Faden durch die methodianischen Schriften hindurch verfolgt. Dabei arbeitet sie das theologische System heraus, das diesen Schriften zugrunde liegt. Sie versteht Methodius als eigenständigen Denker vor dem philosophie- und theologiegeschichtlichen Hintergrund seiner Zeit. Dazu untersucht sie zunächst den Begriff teleios im Sprachgebrauch des Methodius. Anschließend stellt sie im theologiegeschichtlichen Hauptteil ihrer Untersuchung die Anthropologie des Methodius dar. Besondere Aufmerksamkeit widmet sie den expliziten und impliziten Gesprächspartnern, mit denen Methodius sich auseinandergesetzt hat (Origenismus, Platonismus, Stoa). Schließlich bedenkt die Autorin die kirchengeschichtlichen Konsequenzen, die sich aus den Untersuchungsergebnissen für die Frage nach Methodius' kirchlicher Stellung und seinem möglichen Bischofssitz ergeben. Aufgrund der breiten Textbasis - die griechisch erhaltenen Texte werden um die sonst kaum zugängliche altslawische Überlieferung ergänzt - fördert die Untersuchung bislang unbekannte Mosaiksteine zutage, die das bisherige Methodius-Bild vervollständigen und korrigieren.