Das letzte Abendmahl

Die Ich-Erzählerin des Romans ist Oberärztin an einer Prager Klinik, eine nicht mehr junge, lebenserfahrene und lebenskluge Frau, die nach dem Tod ihres Mannes ein Verhältnis mit einem jüngeren Kollegen hat. Daß dieser sie hin und wieder betrügt, unter anderem mit einer jungen, hübschen Ärztin aus der Klinik, trägt sie mit Fassung, jedenfalls nach außen hin. Eines Tages jedoch wird ihr Geliebter ermordet aufgefunden, erstochen mit einer Schere. Natürlich gerät die Oberärztin als erste in Verdacht: Mord aus Eifersucht, vermuten die Kriminalisten. Doch es gibt auch noch andere mögliche Täter... Und die Indizien, die nach und nach auftauchen - die Tatwaffe, ein blutiger Handschuh, ein leeres Zigarettenetui - deuten ebenfalls darauf hin, daß der Fall verwickelter ist, als es zunächst den Anschein hat... In diesem - ihrem einzigen - Krimi gelingt Hana Belohradská zweierlei: eine spannende Story nach dem Muster des klassischen Whodunnit zu erzählen und Einblick zu geben in die beklemmende Welt einer Diktatur hinter dem Eisernen Vorhang, in eine Welt allgegenwärtigen Argwohns und allgegenwärtiger Paranoia, eine Welt erfüllt von Ängsten und Phantasien.