Volk und Gemeinde im Wandel
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Sind die letzten elf Kapitel des Jesajabuches (»Tritojesaja«) ein einheitliches Werk oder eine zufällige Sammlung von Ergänzungen zu den früheren Buchteilen? Diese Untersuchung zeigt auf, dass weder das eine noch das andere gilt. Vielmehr lassen sich diese Texte als unterschiedliche Stimmen in einer Debatte verstehen, die – ausgelöst durch die Heilsvisionen in den Kapiteln 60 bis 62 – über eine längere Zeit geführt wurde. Eine Analyse der Texte, ihrer Entstehungsgeschichte und ihres Verhältnisses zueinander führt zu dem überraschenden Ergebnis: Der Universalismus der tritojesajanischen Texte gehört in den Kontext der Verbreitung heidnischer Kulte. Jes 56 nimmt implizit Stellung zur Bedeutung der davidischen Dynastie. Der Erwählungsgedanke erfährt in Jes 56–66 eine radikale Wandlung, sodass vor allem der Mensch zum wählenden Subjekt wird.