Kartoffelbrot und Rübenkraut
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Der Autor beschreibt in erzählender Form und skizziert in Federzeichnungen, wie er zwischen 1941 und 1945 als Kind von acht bis zwölf Jahren den Krieg in seinem Geburtsort Hilfarth (bei Heinsberg im Rheinland, nahe der niederländischen Grenze) und dessen Umgebung erlebte. Aus der Erinnerung werden Kriegsspiele der Kinder, Arbeiten auf dem Bauernhof, Ereignisse während der Schulstunden, Kartoffelkäfersuchen und Fliegeralarm beschrieben. Es folgen die dramatischen Ereignisse bei der Räumung des Heimatortes und die vergeblichen Versuche, ins Hinterland zu flüchten. Nachdem Bombenangriffe auf den Flüchtlingstreck, auf Bahnhof und Eisenbahnzug die Flucht unmöglich gemacht hatten, war die Familie im Winter 1944/1945 zum Aufenthalt zwischen den Fronten gezwungen. In einem Rübenkeller überlebte sie die Kämpfe, den Angriff und Einzug der Alliierten und den Granatenbeschuß von beiden Seiten. Wie durch ein Wunder blieb die Familie unverletzt. In dieser Zeit wurde aus Mangel an anderen Nahrungsmitteln hauptsächlich aus Kartoffeln selbstgebackenes Brot mit Rübenkrautaufstrich gegessen. Bei der Rückkehr in ihr eigenes Haus, das zur Hälfte zerstört war, mußten sie erleben, daß der Ort von Minengürteln umgeben war. Fast täglich kamen Verwandte und Bekannte durch Minen zu Tode. Selbst der eigene Bruder wurde nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft beim Räumen der Minen auf dem eigenen Grundstück schwer verletzt. Aber die Hilfsbereitschaft der Menschen im Ort und der Wille zum Wiederaufbau waren außergewöhnlich groß.