Heimkehr ins Exil
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Friedrich G. Friedmann versteht sich selbst als ”Überlebenden” - als einen der letzten Vertreter der von Denkern wie Martin Buber und Franz Rosenzweig, Gershom Scholem und Walter Benjamin geprägten deutsch-jüdischen Kultur vor dem Nationalsozialismus. Diese Kultur steht im Zentrum seiner zugleich kulturphilosophischen und autobiographischen Essays. Sie ist die Grundlage für sein Nachdenken über das Verhältnis von Judentum und Christentum. Die Auseinandersetzung mit dem Christentum war für Friedmann nie eine rein theoretische. Sie hatte ihren Ursprung in seinem Besuch eines Augsburger Benediktiner-Gymnasiums und war nach seiner Rückkehr nach Deutschland von intensiven Begegnungen und Freundschaften geprägt. Diese Begegnungen sind bestimmt vom Wissen um die Verwandtschaft von Judentum und Christentum, aber auch vom Bewußtsein der ”Befangenheit” beider Traditionen im Umgang miteinander, die ihre Ursache in der Geschichte des Antijudaismus im christlichen Europa hat. Die in diesem Band versammelten Aufsätze gehen Friedmanns geistigen und persönlichen Begegnungen mit dem Christentum nach. Kritische Themen wie seine Ablehnung der Seligsprechung Edith Steins 1987 werden dabei nicht ausgespart.