Konfessionen im Konflikt
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Haben Religion und Konfession seit der Aufklärung stetig an Verbindlichkeit verloren? Die gängige Rede vom bürgerlichen, säkularen Zeitalter legt diese Sichtweise nahe. Doch gab es nicht katholische Parteien und zahlreiche Konfessionsschulen? Gab es nicht konfessionelle Trennungen im Alltag, in den Heiratskreisen, gar im Konsum- und Wohnverhalten? Seit dem frühen 19. Jahrhundert erstarkte die Religion zu einem prägenden Faktor im öffentlichen und privaten Leben. Ein konfessioneller Gegensatz durchschnitt eineinhalb Jahrhunderte lang politische, kulturelle und lebensweltliche Bereiche. Olaf Blaschke interpretiert daher die Zeit bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts als zweites konfessionelles Zeitalter – nach einem ersten Zeitalter des Konfessionalismus von der Reformation bis 1648. Diese These wird anhand von verschiedenen Beispielen überprüft. Dabei zeigt sich deutlich, dass das angebliche »Zeitalter der Säkularisierung« weitaus stärker von religiösen und konfessionellen Kräften bestimmt wurde als bisher wahrgenommen.