Kirchengeschichte Württembergs in Porträts
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Die von Johann Arndt, Philipp Jakob Spener und August Hermann Francke auf je verschiedene Weise inspirierte Frömmigkeitsbewegung des Pietismus beeinflusste über Jahrhunderte die württembergische Landeskirche und gab ihr wie dem gesamten Herzogtum ein Gepräge, das bis heute charakteristisch für die württembergische Landeskirche ist. Wer waren die Vermittler jener auf persönliche Aneignung des Glaubens und bewusste Abkehr von der Sünde Wert legenden Bewegung, die zugleich auf eine strenge Ethik abhob und die Gläubigen zu tätigem Einsatz für sich in Not und Sünde befindliche Menschen anhielt? In insgesamt 17 anschaulich geschrieben Beiträgen stellen Historiker und Kirchenhistoriker – allesamt vorzügliche Kenner der Materie – die Lebensläufe der Personen vor, die der angestrebten Erneuerung der Frömmigkeit Raum schufen und sich der Idee der missionarischen Reich-Gottes-Arbeit verschrieben. Portraitiert werden 'Pioniere' des Pietismus, wie beispielsweise Johann Andreas Hochstetter, Johann Richard Hedinger oder Georg Konrad Rieger ebenso wie natürlich dessen herausragende Vertreter im 18. Jahrhundert: Johann Albrecht Bengel, Johann Friedrich Flattich oder Philipp Matthäus Hahn. Zudem zeigen Beiträge über Samuel Urlsperger, Philipp Friedrich Hiller oder Johann Michael Hahn, wie der Pietismus von Württemberg aus über die Grenzen hinaus wirkte, wie er das geistliche Lied prägte, im politischen Bereich Auswirkungen zeitigte oder durch die Stiftung von Privat-Versammlungen bis heute in die Gemeinden hinein wirkte. Anhand der Portraits von Ludwig Hofacker, Albert Knapp, Sixt Karl von Kapff und Johann Christoph Blumhardt wird anschaulich gemacht, wie die Impulse des Pietismus in der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts aufgenommen und weiterentwickelt wurden. Gottlob Wilhelm Hoffmann steht für die 1819 erfolgte Gründung der freien Gemeinde Korntal, am Lebensbild des Iptinger Webers Johann Georg Rapp wird ein Weg in den radikalen Separatismus nachgezeichnet. Eingebunden in eine ausführliche Biographie der jeweiligen Persönlichkeit, in der deren theologische Besonderheiten gewürdigt wird, ist der Verlauf der allgemeinen Geschichte Württembergs im 18. und 19. Jahrhundert. U. a. mit Beiträgen von • Dr. Wolf-Friedrich Schäufele • Prof. Dr. Andreas Gestrich • Dr. Tilmann Schröder • Dr. Hermann Ehmer • Dr. Joachim Trautwein • Dr. Walter Stäbler • Prof. Dr. Martin Weyer-Menkhoff. Der Herausgeber: Siegfried Hermle, Dr. theol., geb. 1955 in Ludwigsburg. Studium der Evangelischen Theologie als Stipendiat des Evangelischen Stifts, 1981 Vikar in Blaubeuren, 1984 Repetent am Ev. Stift in Tübingen, 1988 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Kirchenordnung in Tübingen, seit 1994 Pfarrer der Matthäusgemeinde Gerlingen, 1995 Habilitation, Privatdozent für Kirchengeschichte an der Ev.-theologischen Fakultät der Universität Tübingen, 1999/2000 Lehrstuhlvertretung Gießen, 2000/2001 Lehrstuhlvertretung Köln. Veröffentlichung zur kirchlichen Geschichte, Kirchenordnung und württembergischen Kirchengeschichte.