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Die Faktorstruktur von Gesamtkapitalrenditen

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Um Kreditausfallrisiken mit der Optionspreistheorie bewerten zu können, ist die Kenntnis des Unternehmensgesamtwertes und dessen Momentanvarianz unum-gänglich. Da diese Größe aber selbst bei börsennotierten Unternehmen nicht be-obachtbar ist, muß sie durch eine Diskontierung der zukünftigen Cash Flows mit ei-nem risikoadäquaten Zinssatz (wacc) indirekt ermittelt werden. Problematisch an dieser Vorgehensweise ist jedoch, daß wesentliche Inputgrößen entweder nur mit einer großen Zeitverzögerung vorliegen und/oder durch bilanzpoli-tische Maßnahmen verzerrt sind. Daher wird im Rahmen dieser Arbeit versucht, die Faktorstruktur für das entsprechende Analogon zu den wacc – die marktorientierten Gesamtkapitalrenditen – zu identifizieren. Läßt sich eine konstante auf beobachtbaren Größen basierende Faktorstruktur bestimmen, so kann zeitnah ein unverzerrter Schätzer für die gesuchte Diskontierungsgröße ermittelt werden. Als zentrales Ergebnis der – mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen zur Faktorstrukturbestimmung – durchgeführten empirischen Untersuchung kann fest-gehalten werden, daß sieben bis zehn makroökonomische Faktoren zur Erklärung der Gesamtkapitalrenditen ausreichen. Ferner zeigt sich, daß die gefundenen Erklä-rungsgüten der spezifizierten Modelle durchweg mit den Güten von Mehrfaktoren-modellen zur Erklärung von Eigenkapitalrenditen vergleichbar sind und diese teilweise sogar übertreffen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind unmittelbar relevant für die Weiterentwicklung von Instrumenten zur Kreditrisikosteuerung. Zudem liefern sie einen Beitrag zu der aktuellen Diskussion um die Eigenmittelunterlegung von Kreditrisiken im Rahmen der Bankenaufsicht (Basel II).

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2002

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