Der deutsche Pietismus und John Wesley
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Zu welchen Berührungen kam es zwischen John Wesley (1703-1791), einem der Väter des Methodismus, und dem deutschen Pietismus? Der von Halle ausgehende Pietismus hatte unter den deutschen Hofpredigern in London bedeutende Theologen, die alle wesentlichen Werke August Hermann Franckes in Englische übersetzten. John Wesley kannte diese Werke. Bei seinem Aufenthalt in der nordamerikanischen Kolonie Georgia lernte er nicht nur die singefreudigen Herrnhuter kennen, sondern auch die von Halle geprägten Salzburger Emigranten. Wesleys genau datierte Bekehrung 1738 erfolgte in einem herrnhutischen Kreis in London während der Verlesung von Luthers berühmter Vorrede zum Römerbrief. Der Verfasser kommt nach eingehendem Quellenstudium dieses komplexen Geschehens zu dem Schluss, dass neben anglikanischem und zentral lutherischem Gedankengut auch Franckes Vorstellung von der „Ordnung Gottes“ von Bedeutung war. Gegen die bisherige Forschung wird gezeigt, dass Wesleys Verhältnis zur Brüdergemeine auch auf Dauer distanzierter war als bisher angenommen. 1741 kam es deswegen sogar zu einer Kontroverse zwischen dem Grafen Zinzendorf und Wesley. - Es ist spannend und verbindend zugleich, dieses Kapitel der Entwicklung methodistischer Theologie aus unterschiedlichen protestantisch-pietistischen Traditionen in einer frischen Darstellung zu beobachten.