Vom lateinischen Hymnus zum deutschen Kirchenlied
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Mit der Transformation lateinischer Hymnen in die Gattung des deutschen Kirchenliedes sind vielfältige Veränderungen des literarisch-poetischen, mentalitäts- und frömmigkeitsgeschichtlichen sowie des theologischen und liturgischen Kontextes verbunden. Dieser im 14. Jahrhundert einSetzende Transformationsprozeß hält bis in die Gegenwart an. Gerade die Transformation eines Hymnus in eine neue Gattung, einen neuen Kontext und eine neue Sprache bietet vielfältige Ansatzpunkte, individuelle oder zeittypische Deutungen und Verständnisprobleme offenzulegen, gleichzeitig aber über die Zeiten hinweg Beständiges festzuhalten. Den Übergang der altkirchlichen zur muttersprachlichen Lieddichtung und deren Entwicklung sowohl auf katholischer als auch auf evangelischer Seite paradigmatisch nachzuvollziehen, eignet sich der benediktinische Komplet-Hymnus „Christe, qui lux es et dies“ in besonderem Maße.