Die Bucht der Aphrodite
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Miodrag Pavlovic wurde 1928 in Novi Sad geboren, wuchs in Belgrad auf und studierte dort Medizin. Er arbeitete eine Zeitlang als Arzt, dann als Dramaturg am Belgrader Nationaltheater und als Lektor im Verlag Prosveta. Für sein umfangreiches, in zahlreiche Sprachen übersetztes Werk, das auch Essays über philosophische, anthropologische und literarische Themen umfaßt, wurde er mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Pavlovic lebt in Belgrad und Tuttlingen. 1952 debütierte er mit dem legendären Band 87 Gedichte , der ihn als radikalen „Modernisten“ der jugoslawischen Lyrik bekannt machte. In den sechziger Jahren beginnt seine Rückbesinnung auf die Anfänge; in den Mythen der Griechen und der auf dem Balkan lebenden Slawen sucht er nach den Grundlagen der heutigen Zivilisation. Er beschäftigt sich - angeregt durch die neolithischen Funde von Lepenski Vir im Donauraum - mit Archäologie und Anthropologie. Das Verhältnis des Menschen zu seiner Geschichte, die immer auch Naturgeschichte ist, zieht sich durch das gesamte Werk. Die Katastrophe seines Landes hat er bereits 1969 in dem visionären Gedichtzyklus Über ein kleines Volk vorausgesehen. Heute gehört Pavlovic mit einem Oeuvre von über 30 Gedichtbänden in eine Reihe mit Zbigniew Herbert, Czeslaw Milosz, Jan Skácel und Joseph Brodsky. Der vom Autor zusammengestellte Auswahlband Einzug in Cremona enthält Gedichte aus 50 Jahren und bietet den deutschen Lesern erstmals wieder die Möglichkeit, sich mit der Lyrik Pavlovics umfassend bekannt zu machen. Seine 2001 in der Friedenauer Presse erschienenen Kindheitserinnerungen an Belgrad 1941 bis 1944 leiteten die Entdeckung dieses Autors ein. Peter Urban (1941-2013), war Lektor im Suhrkamp Verlag, Mitbegründer des Verlags der Autoren und der bedeutendste Vermittler und Übersetzer russischer, serbischer und tschechischer Literatur im deutschen Sprachraum. Er übersetzte u. a. das Gesamtwerk von Tschechow, die Prosa Puschkins, Werke von Daniil Charms, Isaak Babel, Leonid Dobytschin und Gennadi Gor.