Lesekulturen
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Lesen ist keine invariable, universale Operation, sondern vielmehr eine Praxis, die sowohl von kulturspezifischen als auch von historischen Voraussetzungen bestimmt wird. Sie ist jeweils geknüpft an eine Lesekultur, die es unter Berücksichtigung der «Ethnographie» wie auch der Geschichte des Lesens zu rekonstruieren gilt. Der Plural «Lesekulturen» bezieht sich aber nicht nur auf eine kulturräumliche und historische Vielheit, sondern verweist zugleich auf eine binnenkulturelle Ausdifferenzierung, auf Lesesubkulturen, die durch soziologische, institutionelle, geographische, mediale, ästhetische oder ideologische Kriterien profiliert sein können. Die hier versammelten Aufsätze untersuchen exemplarische Lesekulturen aus der Zeit zwischen dem 16. Jahrhundert und der Gegenwart in Europa, Japan und Afrika.