Einheit bezeugen
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Seitdem die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Kirche in England im Jahre 1991 mit der Erklärung von Meissen weitgehende Kirchengemeinschaft vereinbart haben, bemühen sie sich, die verbliebenen theologischen Differenzen zwischen ihnen zu überwinden. Ein zentrales Thema im evangelisch-anglikanischen Dialog ist die Frage, wie die Einheit der Kirche sichtbar zu bezeugen ist. Die Bischöfe und ihre historische Nachfolge im Amt spielen dabei für das Selbstverständnis der anglikanischen Kirche und für ihr Einheitsmodell der „vollen sichtbaren Einheit“ eine zentrale Rolle. Die deutsche evangelische Theologie betont dagegen, dass die rechte Evangeliumsverkündigung und Sakramentsverwaltung die einzigen Kriterien sind, an denen eine christliche Kirche erkennbar ist. In diesem Band sind Beiträge der englischen und deutschen Theologinnen und Theologen enthalten, die den anglikanisch-evangelischen Dialog der letzten zehn Jahre wesentlich mitbestimmt haben. Die Konferenzen, die 1999 in Springe und 2001 in Cheltenham abgehalten wurden, lassen die unterschiedlichen Positionen deutlich zu Tage treten und zeigen auch ein ernsthaftes Streben nach einem gemeinsamen Verständnis der Einheit, die gemeinsam bezeugt werden soll. Die Ekklesiologie-Studie „Die Kirche Jesu Christi“, die von der EKD ins Gespräch gebracht wird, schlägt eine Brücke zur Leuenberger Kirchengemeinschaft, die den sogenannten „Meissen-Dialog“ mit Aufmerksamkeit begleitet. Dieses Buch enthält alle Beiträge auf Deutsch und Englisch sowie den Originaltext der Vereinbarung von Meissen in beiden Sprachen.