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Christologie der Bilder im Johannesevangelium

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Das Johannesevangelium spricht in vielen Bildern von Jesus Christus, die eine immense Wirkungsgeschichte nach sich gezogen haben, so zum Beispiel der „gute Hirte“, das „Lamm Gottes“ oder das „Brot des Lebens“. Ruben Zimmermann zeigt in seiner literarisch-hermeneutischen Untersuchung, dass diese Bilder nicht nur einen (wirkungs-)ästhetischen, sondern auch einen theologischen Wert in der Gesamtkonzeption des Evangeliums haben: Die christologische Reflexion vollzieht sich hier gerade in und durch Bildersprache. Diese beschränkt sich nicht nur auf die Ich-bin-Worte, sondern sie zeigt sich in vielfältigen Formen wie z. B. in Kontextmetaphern, symbolischen Erzählungen, remetaphorisierten Titeln (z. B. Sohn als Familienmetapher) oder kognitiven Bildkonzepten (z. B. die Raumdimension), die induktiv mit Hilfe unterschiedlicher Bildertheorien analysiert werden. Der Autor wählt zwei Schwerpunkte: Einerseits wird die Vielfalt der Christusbilder des gesamten Evangeliums anhand von beispielhaften Textanalysen im Überblick wahrgenommen, andererseits wird die Bilderchristologie im zentralen Kapitel Joh 10 detailliert analysiert. Es zeigt sich, dass das Christusmosaik des vierten Evangeliums literarisch ebenso kunstvoll gestaltet wie theologisch bedeutsam ist. Die bildersprachliche Vielfalt der christologischen Darstellungsformen erweist sich als ein theologisches Programm, das einerseits der Größe und Weite des johanneischen Christuszeugnisses Ausdruck verleiht und das andererseits den Leser in einen christologischen Verstehensprozess hineinziehen will. So wird in der vorliegenden Studie eine wirkungsästhetische Christologie des Johannesevangeliums entfaltet, die als urchristlicher Beitrag zu einer poetologischen Theologie betrachtet werden kann.

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2004

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