Dezentrale Wassersysteme im Wohnungsbau internationaler Großstädte am Beispiel der Städte Hamburg in Deutschland und Seoul in Süd-Korea
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In der vorliegenden Arbeit untersucht der Autor, inwieweit die Einführung von alternativen Wassersystemen einen Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Abwasser und Sicherung der Trinkwasserressourcen in internationalen Großstädten leisten kann. Er widmet sich damit einem dringlichen, brisanten und hochkomplexen Themenfeld, das von existenzieller Bedeutung für die Umwelt und die menschliche Entwicklung ist. Neben der architektonischen, städtebaulichen und technischen Machbarkeit werden auch kulturelle, finanzielle und institutionelle Rahmenbedingungen berücksichtigt. Erstmalig erläutert der Autor detailliert die Anwendungsmöglichkeiten alternativer Wassersysteme im verdichteten Wohnungsbaubestand internationaler Großstädte und bewertet diese nach gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Kriterien. Er legt dar, dass nahezu abwasserabflusslose Wohngebiete in einer Vielzahl internationaler Großstädte realisierbar sind, langfristig Kosten sparen, die Trinkwasserressourcen erhalten und nach Umfragen in Deutschland und Süd-Korea eine hohe Nutzerakzeptanz erwarten lassen. Die Erkenntnisse der Arbeit sind von grundlegender Bedeutung für die Architektur, die Freiraum- und Regionalplanung, den Städtebau, wasserwirtschaftliche Disziplinen, sowie für Verwaltungswissenschaften und bilden eine interdisziplinäre Planungs- und Entscheidungshilfe für die Realisierung zukunftsfähiger alternativer Wassersysteme im Wohnungsbau internationaler Großstädte. Der systematische Aufbau, die logische und gut nachvollziehbare Sprache sowie ein umfangreiches Glossar bietet auch Themeneinsteigern eine ausgezeichnete Orientierung und macht die Arbeit für jeden Interessierten verständlich. Anhand der Städte Hamburg in Deutschland und Seoul in Süd-Korea werden zunächst detailliert die bestehenden zentralen Systeme für Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung und ihre erheblichen Nachteile in Bezug auf Stadtentwicklung, Wasserversorgung und Abwasserbehandlung beschrieben. Im Rahmen eines offenen Kataloges folgt die detaillierte Beschreibung möglicher Maßnahmen für dezentrale Abwasserbehandlung und Wasserversorgung sowie ihrer positiven Wechselwirkungen und Veränderungspotenziale im Abwasser- und Trinkwasserbereich. Des Weiteren werden hier Maßnahmen für alternative Wasser- und Sanitärinstallationen unter Berücksichtigung ihrer Einsparpotenziale und Vorteile gegenüber herkömmlichen Installationen in Deutschland und Süd-Korea beschrieben. Die praktische Anwendung dezentraler Wassersysteme in beiden Großstädten am Beispiel von sanierungsbedürftigen Wohnbebauungen mit überdurchschnittlich hoher Wohndichte erläutert die Möglichkeiten ausgewählter Kombinationen von Einzelmaßnahmen. Die Ergebnisse führen zur Einschätzung der Zukunftsaussichten für ihre Anwendung und weiterem Forschungsbedarf. Aus dem Vergleich der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Ergebnisse für die Städte Hamburg und Seoul, die exemplarisch für europäische und ostasiatische Metropolen sind, wird deutlich, dass die gewonnenen Erkenntnisse insbesondere für internationale Städte und Stadtteile, die bislang über keine Kläranlagen verfügen von außerordentlicher Bedeutung sind.