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Hans Baldung Grien (1484/85 - 1545)

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Dabei wird zunächst die Stellung der Reformatoren zum Marienbild dargelegt. In der zentralen Rolle Mariens als Gottesmutter bei der Menschwerdung Christi bleibt das Marienbild in Bildthemen wie „Maria mit dem Jesuskind“ oder „Geburt Christi“ auch bei den Protestanten ein gefragtes Sujet, so dass das Urteil einer „kunst- und marienfeindlichen“ Reformation revidiert wird. Obwohl die Reformation 1524 in Straßburg offiziell eingeführt worden war, blieb die Stadt Sammelbecken unterschiedlicher religiöser und geistiger Strömungen, mit deren Vertretern Baldung in regem Austausch stand. Dazu zählte auch ein humanistisch orientierter Freundeskreis, der eine Vorliebe für die „pagane“ Welt der Antike pflegte. Maria war Patronin und Bürgerheilige Straßburgs und spielte in dieser Funktion eine kaum zu überschätzende Rolle. An Baldungs Marienbildern wird Kontinuität und Wandel in ihrer Darstellung vor und nach Einführung der Reformation aufgezeigt. In den komplex angelegten Bildern provoziert der Maler vielschichtige Deutungsmöglichkeiten und verlässt die gewohnten Pfade der marianischen Bildtradition. So wird Maria, verführerisch schön, in den Wettstreit mit antiken Göttinnen gestellt, aus der die tugendhafte Jungfrau selbstverständlich siegreich hervorgeht. Zugleich demonstriert Baldung mit seinen Bildwerken eine hoch entwickelte „ars docta“, durch die sich nordalpine Künstler anhand christlicher Themen ihren antiken Vorbildern als ebenbürtig zu erweisen suchten. Demonstriert den Einfluss von Reformation und Humanismus auf das Marienbild anhand von Schlüsselwerken Hans Baldung Griens Revidiert das Urteil über die „kunst- und marienfeindliche“ Reformation anhand von schriftlichem und bildlichem Quellenmaterial Der Fokus richtet sich auf die religions- und geistesgeschichtliche Situation in Straßburg, Sammelbecken unterschiedlicher Strömungen der frühen Neuzeit

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2006

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