Die Gestaltung eines leistungsstarken Arbeitsverhältnisses durch "Talent-Relationship-Management"
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Mittelständische Unternehmen sind im Hinblick auf Faktoren wie die Schaffung von Arbeitsplätzen oder die Beschäftigung von Arbeitnehmern das Herzstück der deutschen Wirtschaft. Durch ihre typischen Charakteristika (wie improvisationsbestimmtes Verhalten, knappe Ressourcen und Eigentümerdominanz) stehen sie jedoch im Vergleich mit Großunternehmen in einem besonderen Anpassungsbedarf angesichts der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen durch Globalisierung und rasanter informationstechnologischer Entwicklung. Sie müssen nicht nur ihre Prozesse und Strukturen, sondern auch ihre Arbeitsverhältnisse an neue Wettbewerbsbedingungen anpassen. Dazu kommen Herausforderungen am Standort Deutschland wie unzureichende Ausbildungssysteme, eine schleichtende Überalterung der Belegschaft, Nachwuchskräftemangel oder eine scheinbar mehrheitlich unmotivierte Arbeitnehmerschaft, welche die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit gefährden. Um die für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit notwendigen Anpassungen vorzunehmen, sind daher auch mittelständische Unternehmen verstärkt auf betriebliche „Talente“ angewiesen, die über ein wettbewerbsrelevantes Leistungspotential und damit über eine potentiell hohe Leistungsfähigkeit verfügen. Das vorliegende Konzept des Talent Relationship Management gibt speziell mittelständischen Unternehmen ein Instrumentarium an die Hand, das sie dabei unterstützen soll, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch den Aufbau eines leistungsstarken Arbeitsverhältnisses langfristig zu erhalten und zu steigern. Durch Talent Relationship Management sollen einerseits die innerbetrieblichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um interne Talente zu qualifizieren, zu entwickeln, zu befähigen und zu motivieren, damit sie ihre höchstmögliche Leistung erzielen können. Andererseits soll Talent Relationship Management die Unternehmen dabei unterstützen, externe Talente für das Unternehmen zu gewinnen, diese im Sinne des Unternehmens zu fördern und zu entwickeln und langfristig an das Unternehmen zu binden. Zu diesem Ziel werden, nach der Erarbeitung der skizzierten Problemstellung für mittelständische Unternehmen, weiterführende Ansätze der Neuen Institutionenökonomie sowie der Verhaltenswissenschaft zur Funktionsweise von Arbeitsverhältnissen aufgegriffen und in der Praxis von 15 personalinnovativen Unternehmen überprüft. Aus diesen Erkenntnisse werden drei relevante Dimensionen eines leistungsstarken Arbeitsverhältnisses entwickelt: die kulturelle, die soziale und die Leistungsdimension. Das darauf basierende Talent Relationship Management gewährleistet anhand praxisorientierter Vorgehensweisen und über 60 praxiserprobter Instrumente eine direkte Umsetzbarkeit in mittelständische Unternehmen. Eine tatsächliche Umsetzung des Talent Relationship Management in der Praxis wird abschließend an hand des Fallbeispiels des Bergsportunternehmens VAUDE demonstriert.