Produktionsplanung und -steuerung in dynamischen Produktionsnetzwerken
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Die Veränderungen der Umwelt- und Marktbedingungen haben in den vergangenen Jahren zu einer Intensivierung der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit geführt. Vorrangige Ziele stellen dabei die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Aufbau von Wettbewerbsvorteilen dar. Neue Managementkonzepte (Supply Chain Management, SCM), Entwicklungen im Bereich der Informationssysteme (Advanced Planning Systems, APS) und die Entstehung neuer Kooperationsformen (dynamische Produktionsnetzwerke) belegen diesen Trend. Dynamische Produktionsnetzwerke bilden den Ausgangspunkt dieser Untersuchung. Sie gehen auf den Kooperationstyp des virtuellen Unternehmens zurück und eröffnen den Unternehmen die Möglichkeit einer gemeinsamen Erstellung von Sachleistungen, ohne sich in eine langfristige, gegenseitige Abhängigkeit begeben zu müssen. Vielmehr schließen sich die Unternehmen kurzfristig zur auftragsbezogenen Erstellung kundenindividueller Leistungen zusammen. Um in einem dynamischen Produktionsnetzwerk Wettbewerbsvorteile realisieren zu können, ist eine zielgerichtete Gestaltung unternehmensübergreifender Produktionsprozesse vonnöten. Ein entsprechender Produktionsplanungs- und Steuerungs- (PPS-) Ansatz wird in dieser Studie aufgezeigt. Dazu wird zunächst der aktuelle Stand der konzeptionellen und technischen Entwicklung der PPS beschrieben, wobei insbesondere auf die Implikationen des SCM sowie der APS eingegangen wird. Im Hauptteil der Arbeit wird dann eine spezielle PPS-Systemarchitektur für dynamische Produktionsnetzwerke entwickelt. Wie sich diese konkret ausgestalten lässt, wird schließlich anhand der Anwendung und Erweiterung des Konzepts der Retrograden Terminierung veranschaulicht. Dabei werden die für dynamische Produktionsnetzwerke entscheidenden Problemstellungen der PPS erläutert, entsprechende mathematische, bestimmte Kostenarten minimierende Modelle formuliert und exemplarisch gelöst. Übergreifendes Ziel dieser Studie ist die Entwicklung eines Instrumentariums, das es im Rahmen der PPS dynamischer Produktionsnetzwerke ermöglicht, unternehmensübergreifende Wertschöpfungsprozesse kostenminimal auszugestalten.