Die Anaphora von Addai und Mari
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Die Anaphora von Addai und Mari aus der ostsyrischen Tradition steht seit Jahrzehnten im Fokus der theologischen Forschung. Nicht wenige Liturgiewissenschaftler vertreten heute die These, daß dieses Hochgebet in seiner frühen, bis in die vornizänische Zeit zurückreichenden Form keinen Einsetzungsbericht enthalten habe, und ziehen daraus weitreichende Schlußfolgerungen für die Feier der Eucharistie auch in den westlichen Riten. Eine breitere kirchliche Öffentlichkeit wurde auf diese Diskussion aufmerksam, als im Jahr 2001 ein vatikanisches Dokument zur Interkommunion zwischen der mit Rom unierten Chaldäischen Kirche und der Assyrischen Kirche des Ostens die sakramentale Gültigkeit der Anaphora von Addai und Mari anerkannte, auch wenn diese ohne explizite Einsetzungsworte verwendet wird. In dem vorliegenden Buch sind historische und theologische Studien von internationalen Autoren zu Addai und Mari sowie zu dem sakramententheologischen Problem einer Eucharistie ohne Einsetzungsbericht zusammengetragen. Zwei der Beiträge wurden bereits in einem Sonderheft der römischen Zeitschrift Divinitas aus dem Jahr 2004 veröffentlicht und werden hier in überarbeiteter Form vorgelegt, die restlichen fünf wurden eigens für diesen Band verfaßt.