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Gutes Leben durch die Wirtschaft?

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Das ökonomische Denken hat eine enorme Dominanz über praktisch alle Bereiche der Gesellschaft erlangt: Politiker und Politikerinnen reden davon, dass der Wirtschaft ein Primat gegenüber der Politik zukomme. Wissenschaft und Forschung werden immer stärker unter die Forderung gestellt, sich rechnen und auszahlen zu müssen. Bildung wird primär als Ansammlung von „Humankapital“ verstanden. Selbst den Bereich der persönlichen Freundschaften und der Familie betrachten wir heute aus ökonomischer Sicht: Wir fragen uns, ob sich die weitere „Investition“ in eine Beziehung noch lohnt oder ob es nicht klüger wäre, diese zu beenden. Offenkundig kommt der Ökonomie ihre Macht nicht nur aufgrund des Geldes zu. Sie beherrscht auch als Wahrnehmungsweise unser Denken und Handeln. Damit gewinnt ökonomisches Denken massiven Einfluss im Sinne gesamtmenschlicher Orientierung. Sichtbar oder unsichtbar prägt es unsere Vorstellungen von Sinn, Glück und Erfüllung. Deutlich wird dieses Phänomen im Besonderen bei ökonomischen Sachzwangargumenten. Sie suggerieren, dass es zu einer konkreten Entscheidung keine Alternative gebe: Wirtschaftlichen Zwängen müsse man entsprechen. Folglich ist für die ethische Analyse von Sachzwangargumenten die drängende Frage nach Handlungsoptionen elementar. Angesichts der Stiftung von Sinn und Orientierung durch die Wirtschaft zeigt sich das Potenzial einer explizit theologischen Ethik.

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2008, měkká

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