Publikationsstrategien einer Disziplin
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In diesem Band werden die Rahmenbedingungen mathematischen Publizierens in Deutschland zwischen ca. 1870 und 1950 von Seiten der Mathematikgeschichte und der Buchwissenschaft analysiert. Die zentrale Rolle und Bedeutung des mathematischen Publikationswesens in den Prozessen der Disziplinenbildung, -differenzierung und -spezialisierung sind in der wissenschaftshistorischen Forschung unumstritten. Wissenschaftliche Publikationen unterliegen einerseits den ökonomischen und strukturellen Bedingungen des jeweiligen Buchmarktes. Andererseits orientieren sich Verlage bei der Profilierung und Spezialisierung ihres Programms an der Wissenschaft. Dazu bedarf es der exakten Kenntnis wissenschaftlicher Bedürfnisse, die durch eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Fachvertretern erfolgt. Dieser engen Verknüpfung von Verlagsbranche und Disziplinenentwicklung geht der vorliegende Band anhand von Fallbeispielen aus der Mathematik nach. Behandelt werden sowohl Fragen der Disziplinenkultur als auch die Facetten spezifischer mathematischer Publikationsformen. Ebenso werden die Publikationsbedingungen im mathematischen Verlag und die Kommunizierbarkeit mathematischen Wissens thematisiert. Ergänzt werden die Beiträge um die Perspektive der Selbstwahrnehmung und -darstellung der Mathematik und die Frage nach der Motivation, mathematische Literatur heute zu verlegen.